Roger Willemsen ist tot - Er ist im Alter von 60 Jahren gestorben

Zum Tod von Roger Willemsen

Todestag · Alter · Sterbeort · Grab · Todesursache

Roger Willemsen war ein mehrfach ausgezeichneter deutscher Publizist und ehemaliger Fernsehmoderator.

Er wurde am 15. August 1955 in Bonn, Deutschland, geboren.

Willemsen moderierte seit 1991 für den Sender "Premiere" über 600 mal die Interviewreihe "0137", in der er mit prominenten oder weniger bekannten Menschen über unterschiedlichste Themen sprach. Für die Sendung, die er seit 1992 im Wechsel mit seiner Ex-Lebenspartnerin Sandra Maischberger moderierte, erhielt er u.a. den Adolf-Grimme-Preis. Von 1994 bis 1998 leitete er im ZDF die Talkshow "Willemsens Woche". Es folgten Moderationen für diverse Kulturveranstaltungen wie z.B. die Echo-Klassik-Gala. Von 2004 bis 2006 moderierte Roger Willemsen eine der ältesten Literatursendungen im deutschsprachigen Fernsehen, den Literaturclub des Schweizer Fernsehens. Neben seiner Fernsehkarriere moderierte Willemsen auch verschiedene Radio-Sendungen, wie z.B. wöchentlich "Roger Willemsen legt auf – Klassik trifft Jazz". Willemsen arbeitete ebenfalls als Kolumnist, schrieb Bücher ("Das hohe Haus: Ein Jahr im Parlament", "Die Enden der Welt") und Hörbücher, war CARE-Botschafter und engagierte sich in Hilfsorganisationen wie "Amnesty International", "Terre des Femmes" oder "Attac".

Roger Willemsen ist am 8. Februar 2016 im Alter von 60 Jahren in Wentorf bei Hamburg, Deutschland, gestorben.

Todesursache: Roger Willemsen erfuhr wenige Tage nach seinem 60. Geburtstag, dass er an Krebs erkrankt sei. Er sagte darauf hin alle Veranstaltungen ab und zog sich aus der Öffentlichkeit zurück. Ein halbes Jahr später starb Willemsen in seinem Haus in Wentorf bei Hamburg an der Krankheit. Seine Trauerfeier, die Willemsen im voraus durchgeplant hatte, fand in der Fritz-Schumacher-Halle auf dem Ohlsdorfer Friedhof statt. Hinter dem Kiefern-Sarg Magnolienzweige, seines Lieblingsbaumes, um den Sarg herum kleine Terrakottatöpfen mit Ranunkeln, seinen Lieblingsblumen. Auch die Musik hatte Willemsen ausgesucht: das Piano-Solo "Peace Piece" von Bill Evans, "Blame It On My Youth" von Keith Jarrett und Star-Geigerin Isabelle Faust spielte die Chaconne aus der Partita Nr. 2 d-moll. Unter den Trauergästen waren u.a. Grünen-Politkerin Claudia Roth, die Schauspielerinnen Iris Berben und Katja Riemann sowie Moderator Eckart von Hirschhausen. Zu den Trauerrednern zählte Manfred Bissinger, Chefredakteur der "Woche", für die Willemsen Kolumnist war. Oliver Vogel vom Fischer-Verlag teilte mit, die letzten Worte Roger Willemsens lauteten: "Ich bin im Reinen". Eine langjährige Freundin erzählte, wie Willemsen in seinen letzten Monaten in Norwegen am Fjord gesessen, immer weniger Interesse an der Welt gezeigt hatte. Über ein Leben nach dem Tod sagte er mal: "Darüber kann ich nichts wissen, und das betrübt mich nicht." SPD-Chef Sigmar Gabriel sagte zum Tod von Roger Willemsen: "Deutschland verliert einen brillanten Intellektuellen, einen Weltbürger im besten Sinne und eine bedeutende Stimme unseres Kulturlebens – intelligent, pointiert, streitbar." Linken-Politiker Gregor Gysi nannte Willemsen "einen der herausragenden Journalisten und Publizisten Deutschlands".

Das Grab von Roger Willemsen befindet sich auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg, Deutschland.

Das herzförmige Grab von Roger Willemsen auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg